TV-Bilder des Unfalls
Deutsche Tourenwagen Meisterschaft (DTM)
1991
25 Klaus Niedzwiedz (D)
Omega 3000 24V
Opel Team Eggenberger
Rennen 15 - 24
Minichamps 400914425 1.200 pcs.
Eggenberger Motorsport
Die Eggenberger Motorenbau AG mit Sitz in der Schweiz ging beim AVUS-Rennen 1984 erstmals mit einem Team in der DTM an den Start. Die beste Saison liefrte die Truppe 1989 ab, als man mit Klaus Niedzwiedz auf einem Ford Sierra vier Siege feierte. Nach dem letzten Saisonrennen 1991 stieg Eggenberger nach 49 Rennteilnahmen, 2 Pole-Positions, 3 schnellsten Rennrunden und insgesamt 457 Punkten aus der DTM aus. Beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring trug man sich 1987 in die Siegerliste ein.
Farbvarianten hell und dunkel
Bei der Produktion der Miniaturrennwagen von Franz Engstler und Volker Strycek unterliefen Minichamps Farbabweichungen, so dass beide Modelle in einer im Farbton hellen und dunklen Variante auf den Markt kamen. In welcher Auflage die jeweiligen Versionen produziert wurden ist hier nicht bekannt. Die dunkleren Versionen dürften allerdings seltener sein. Die wesentlich detailgetreuere Neuauflage des Strycek-Omegas von Minichamps (No. 400914437) fehlt noch in der Sammlung.
66 Peter Oberndorfer (D)
Omega 3000 24V
Opel Team Schübel
Rennen 1 - 14
Minichamps 400914466 2.400 pcs.
Urgestein beendet DTM-Karriere
Als Fahrer der ersten Stunde war Peter Oberndorfer beim DTM-Auftakt im März 1984 in Zolder dabei. Damals pilotierte er einen Alfa Romeo Alfetta, mit dem er am 04.08.1984 auf dem Hockenheimring seinen einzigen DTM-Sieg einfuhr. Nach Saisons auf Mercedes und BMW gab er ab 1989 für Opel gas. 1991 holte er mit dem "Jäger-meister-Omega" das beste Saisonresultat für die Blitze, Platz 6 in Singen. Nach 94 Starts fuhr Oberndorfer im Oktober 1991 in Donington sein letztes DTM-Rennen.
1993
1994
Louis Krages alias "John Winter"
Louis Krages fuhr aus Sorge um seine Mutter, die nichts von dem gefährlichen Hobby erfahren sollte, unter dem Pseudonym John Winter. Als er 1985 zusammen mit Klaus Ludwig und Paolo Barilla auf einem Porsche 956B (Joest Racing) die 24h von Le Mans gewann, flog die Tarnung auf. Die Mutter sah ihn im TV und war fortan sein größter Fan. Nach der Saison bei Opel griff Krages 1995 in der DTM für Mercedes unter seinem richtigen Namen ins Lenkrad. In der DTM kam er auf 48 Starts. Er starb im Januar 2001.
Viel Glück im Unglück
In der ersten Runde des AVUS-Rennens am 04.09.1994 krachte John Winter nach einer Berührung von Alfa Romeo Pilot Kris Nissen mit seinem Calibra anfangs der Nordkurve mit 235 km/h in die Leitplanke. Das Auto wurde in einen Feuerball gehüllt und brannte aus. Winter befreite sich aus dem Wrack und erlitt nur leichte Verbrennungen.
1995
"Presentation" in 4 Varianten
Die beiden Modelle zur Präsentation des Teams Rosberg für die Saison 1995 von Klaus Ludwig und Keke Rosberg produzierte Minichamps in einer Auflage von je 4.444 Stück als Limited Edition. Basis ist der Calibra von 1994 im Design der Saison 1995. Durch kleine Abweichungen bei der Fertigung existieren je Präsentationsmodell vier unterschiedliche Varianten: Mit bzw. ohne Opel-Blitz im Kühlergrill, Phillips-Werbung auf der Heckscheibe und Telemetriebox auf dem Dach.
Modelle "Presentation" A - D
A
ohne Opel-Blitz / ohne Phillips-Werbung / mit Telemetriebox
.
B
ohne Opel-Blitz / mit Phillips-Werbung / mit Telemetriebox
.
C
mit Opel-Blitz / mit Phillips-Werbung / ohne Telemetriebox
.
D
mit Opel-Blitz / mit Phillips-Werbung / mit Telemetriebox
Zwei Meisterschaften
Zur Gründung einer Tourenwagen Weltmeisterschaft, ähnlich der Formel 1, sollte die DTM in eine internationale Serie übergehen. Dazu wurden DTM und die International Touring Car Championship (ITC) 1995 parallel und regelgleich zueinander durchgeführt. Es war die zwölfte und letzte Saison der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft und die erste von zweien der ITC. Die sechs Rennen der DTM fanden in Deutschland, die fünf ITC-Läufe im europäischen Ausland statt. Beide Titel gewann Bernd Schneider.
Ein Modell für zwei Fahrer
Auf der internationalen Spielwaren-messe in Nürnberg wurde 1995 zu Werbezwecken ein Modell des Teams Rosberg anlässlich der bevorstehenden DTM-Saison ausgegeben. Die Fahrerseite des Calibras der Saison 1993 im 1995er Design ist als Rennwagen von Keke Rosberg (Name und Startnummer 2) und die Beifahrerseite als Bolide von Klaus Ludwig (Name und Startnummer 1) gestaltet. Die Auflage des so genannten "Meetingpoint-Modells", ein Minichamps-Umbau, liegt wohl bei 380 Stück.
Technik DTM Calibra Phase 4
Der Calibra Phase 4 für die Saison 1995 war gegenüber dem Rennwagen des Vorjahres (Phase 3) eine Neukonstruktion. Der 2,5 Liter V6 Motor erzeugte jetzt 450 PS bei 11.500 U/Min. Die neue Servo-Lenkung basierte auf Formel 1 Technik und das sequentielle Sechs-Gang-Getriebe wurde durch eine Halbautomatik ergänzt. Erstmals schalteten Tourenwagen-piloten mit einer Wippe am Lenkrad. Auch das Fahrwerk mit Doppel-Dreiachslenkern an der Vorder- und Hinterachse war völlig neu konstruiert.
Sportwagenspezialist
Yannick Dalmas startete von 1987 bis 1990 und 1994 in 24 Formel 1 Rennen. Der Durchbruch gelang mit den in Gänze nicht konkurrenzfähigen Autos der Teams Larrousse und AGS nicht. Auch mit Opel in der DTM/ITC 1995 und 1996 blieben Erfolge aus. Anders beim 24h-Rennen in Le Mans, das der Franzose erstmals 1992 (Peugeot) mit Mark Blundell und Derek Warwick gewann und im gleichen Jahr Sportwagen-Weltmeister wurde. 1994 (Dauer), 1995 (McLaren) und 1999 (BMW) folgten weitere Le Mans-Titel.
Calibras mit Vauxhall-Logo
In Donington fuhr Joest unter dem Marken-logo Vauxhall. Die Modelle dazu von Reuter und Dalmas sind Umbauten, die sich in der Detailtreue zu den Original-Rennwagen unterscheiden. Bei dem Reuter-Umbau hat man nur die Decals von Donington auf das reguläre Minichamps-Modell (430954209) aufgebracht. An dem Calibra von Dalmas erfolgte zusätzlich ein Teileumbau, z. B. die Anbringung dem Original entsprechender Außenspiegel, die Montage einer zweiten Antenne, weißer Felgen, etc.
Portugiese im Jahreswagen
Nach dem Titelgewinn 1993 und Platz zwei 1994 in der Portugiesischen Tourenwagen Meisterschaft mit Opel, durfte Ni Amorim 1995 in die DTM wechseln. Bis zum fünften Rennwochenende war er mit einem Calibra Phase 3 am Start (Minichamps 430954221). Nachdem er die sechste Runde pausiert hatte, pilotierte Amorim ab dem Rennen in Diepholz einen aktuellen Phase 4 Boliden (siehe Umbau). Beim Finale in Hockenheim setzte er erneut aus und belegte am Ende in der DTM mit 5 Punkten Rang 21.
Joest Racing
Nachdem der Odenwälder Reinhold Joest in den 1960er Jahren bei Bergrennen und später in der Sportwagen-Klasse startete, gründete er 1978 das Motorsport-Team. Als Fahrer gewann er u. a. mit Porsche die 6h von Brands Hatch (1979) und die 24h von Daytona (1980). Größter Tourenwagen-Triumph als Teamchef war der ITC-Titel 1996 mit Opel. Berühmt ist die Joest-Truppe aufgrund der von 1984 bis 2014 errungenen 16 Siege beim 24h-Rennen in Le Mans mit Porsche, Bentley und Audi.
International Touring Car Championship (ITC)
1996
Calibra für Batman
Der von Erich Zakowski 1968 gegründete Motorsport-Rennstall Zakspeed hatte für Opel den erfolgreichen 1996er ITC Calibra entwickelt. Für die Saison 1997 bauten die Niederzissener einen Calibra Prototyp auf technisch futuristischem Niveau. Durch sein Carbon-Chassis in brachialer Optik erinnert der Concept-Calibra an das Batmobil. Da die ITC 1997 nicht mehr startete, steht ein Renneinsatz bis heute aus.
Technische Superlative
Das Reglement der ITC beschränkte die Teams nur wenig, was zum Einsatz von High-End-Technik führte. Differantial und Stabilisatoren konnten für alle Streckenpunkte spezifisch programmiert werden. Für optimales Handling verschob ein Schlitten Gewichte im Auto und verschließbare Lufteinlässe verbesserten die Aerodynamik auf Geraden. Die Fahrzeughöhe konnte hydraulisch eingestellt werden. Für den Renneinsatz eines Opel Calibra benötigte man fünfzehn Mechaniker.
Eine große Motorsportkarriere
Bereits vor seinen 221 Starts, 38 Siegen und 3 Meistertiteln in der DTM/ITC von 1985 bis 2000, war Klaus Ludwig in der Deutschen Rennsport Meisterschaft erfolgreich. Nach zwei Vizetiteln 1975 und 1976 wurde er 1979 auf Porsche und 1981 mit einem Ford Capri DRM-Champion. Neben drei Gesamtsiegen in Le Mans holte Ludwig 1998 die FIA GT Weltmeisterschaft. Sein letztes Rennen fuhr er mit 62 Jahren beim 24h-Klassiker am Nürburgring, den er 1982, 1987 und 1999 gewonnen hatte.
Modell Strycek in drei Varianten
Volker Strycek fuhr auf dem Nürburgring den weißen Calibra (#23) mit schwarzen Felgen. Er belegte in beiden Rennen Rang 19. Bei der Produktion des Modells kam es zu Abweichungen, so dass zwei Versionen existieren: Mit fünf Luftschlitzen auf den vorderen Kotflügeln (Version A) und zwei Luftschlitzen auf den Kotflügeln vorne sowie enger zueinander montierten Antennen (Version B). Das Modell mit weißen Felgen ist ein Umbau. Im Rennen am 01.09.1996 wurden der Wagen so nicht eingesetzt.
Zwei Boliden für Alex Wurz
Da zu Beginn der Saison 1996 nicht genug neu entwickelte Calibras der Phase 5 fertig waren, steuerte Alexander Wurz die ersten vier Rennwochenenden einen Jahreswagen der Vorsaison mit weiß-gelber Lackierung und hellblauen Außenspiegeln. Am Norisring erhielt der Österreicher den aktuellen 96er Rennwagen im bunten Design, passend zu seinem Helm. Alexander Wurz gewann 1996 im Alter von 22 Jahren und 123 Tagen die 24h von Le Mans und ist damit bis heute der jüngste Sieger des Langstreckenklassikers.
Oldie "Strietzel" Stuck
Der ehemalige Formel 1 Pilot (1974 bis 1979) und DTM-Champion von 1990 auf Audi, Hans-Joachim Stuck, stieg mit 46 Jahren in den Calibra ein. Nur Markenkollege Klaus Ludwig war mit 47 Jahren älter. Neben 13 Rennsiegen in der DTM feierte Stuck drei Siege beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring und zwei Triumphe mit Porsche in Le Mans (1986 u. 1987). Den Spitznamen "Strietzel" verdankt der Rennfahrer seiner Patentante, die bei seiner Taufe Ähnlichkeit mit einem Hefezopf (schlesisch: Strietzel) feststellte.
Fahrerwertung 1996
1 | M. Reuter (Opel) | 218 |
---|---|---|
2 | B. Schneider (Merc.) | 205 |
3 | A. Nannini (Alfa Ro.) | 180 |
4 | D. Franchitti (Merc.) | 171 |
5 | JJ Lehto (Opel) | 148 |
6 | G. Fisichella (Alfa) | 139 |
7 | K. Ludwig (Opel) | 130 |
Das Ende der ITC
Alfa Romeo und Opel stiegen nach der Saison 1996 aus finanziellen Gründen aus, was zur Aufgabe der Serie führte. Die Entwicklung der Hightech-Tourenwagen und die Internationalisierung hatten zu einer Explosion der Kosten geführt. Hohe Preise für Tickets und ein hermetisch abgeriegeltes Fahrer-lager sorgten für Unmut bei den Fans. Die ITC gilt bis heute als die technisch höchst entwickeltste Tourenwagen-Serie. Im Jahr 2000 kehrte die DTM mit Audi, Opel und Mercedes als Deutsche Tourenwagen Masters zurück.